Inhaltsverzeichnis
Wenn der Stress der Geburt vorbei ist, plagt die meisten Mütter aber schon die nächste Sorge: Sie befürchten, nicht genug Muttermilch zu produzieren. Was viele nicht wissen: Nicht ausreichende Muttermilch ist oftmals nur eine Folge falscher Stilltechnik. Mit einigen einfachen Tipps und Tricks lässt sich die Milchbildung anregen.
Wie läuft die Milchbildung ab?
Das Hormon Prolaktin, das man später für die Milchproduktion benötigt, wird schon während der Schwangerschaft produziert. Während der Schwangerschaft verhindern allerdings die hohe Menge der beiden Hormone Östrogen und Progesteron die Wirkung des Prolaktins.
Erst nach der Geburt nimmt die Produktion der beiden Hormone ab und das Saugen des Babys sorgt dafür, dass Prolaktin ausgeschüttet wird. Außerdem wird beim Stillen noch ein anderes Hormon ausgeschüttet – Oxytocin. Oxytocin ist auch als Bindungs- oder Kuschelhormon bekannt und sorgt beim Stillen für das Auspressen und den Weitertransport der Muttermilch.
Abgesehen davon hat es die Funktion, Durst bei der stillenden Mutter auszulösen. Denn eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essenziell für die Milchbildung.
Auch Interessant:
- Die 9 besten Milchpumpen – Ratgeber
- Die 9 besten Doppel Milchpumpen – Ratgeber
- Die 16 besten weißen Tops
Was sind die Gründe für zu wenig Muttermilch?
Viele Mütter, die zu wenig Milch produzieren, neigen dazu vorzeitig abzustillen. Doch dieses Problem lässt sich oftmals einfach lösen und es gibt Wege, die Milchbildung anzuregen.
Eher seltene Gründe einer mangelnden Milchproduktion sind:
- Eine komplizierte Geburt
- Ein verkürztes Zungenbändchen des Babys
- Ein Ernährungsdefizit seitens der Mutter
- Eine Krankheit des Kindes
In den meisten Fällen liegt es an einfach Dingen, wie z.B.:
- Stress
- Falsche Stillposition
- Fehlende Ruhe beim Stillen
Außerdem ist es in den ersten Tage nach der Geburt normal, dass weniger Milch produziert wird. Bis zum 4. Tag nach der Entbindung wird die Milchproduktion auf ca. 500 ml gesteigert. Nach etwa 4 Wochen stehen dem Baby dann schon 750 ml Milch zur Verfügung.
Wenn es zu einer Frühgeburt kommt, kann das Baby nicht direkt gestillt werden, weil es dann erst einmal auf die Intensivstation kommt. Deshalb ist es in dieser Situation wichtig, dass spätestens 4-6 Stunden nach der Entbindung die Muttermilch abgepumpt wird. Außerdem kann eine Brustmassage die Milchproduktion anregen, weil sie ja nicht durch das Saugen des Babys aktiviert wird.
Ein regelmäßiges Abpumpen bzw. die Entleerung per Hand sorgen dann dafür, dass die Milchproduktion aufrecht erhalten wird, bis das Baby bereit fürs Stillen ist.
Wie stelle ich fest, dass zu wenig Milch produziert wird?
Erst einmal möchte ich hier etwas klarstellen: Die Größe der Brüste stehen in absolut keinem Zusammenhang mit der Menge der Milchproduktion. Auch kleine Brüste produzieren ausreichend Milch!
Bevor man sich unnötig stresst, ob auch genug Milch produziert wird, muss man feststellen, ob es wirklich der Fall ist oder sich einfach nur so anfühlt.
Hier sind einige Parameter, an denen Du erkennst, dass Deine Milchproduktion vollkommen ausreichend ist:
- Dein Baby ist wach und munter und hat eine rosige Haut
- Es nimmt an Gewicht zu (in etwa 20 g/ Tag oder 140 g/Woche)
- Die Windeln sind regelmäßig voll; auch die Urinmenge nimmt zu
- Wenn sich der Stuhl in der ersten Woche von Mekonium zu einem breiig, gelben Stuhl verändert
- Dein Baby zeigt vor dem Stillen Hungeranzeichen, wie Unruhe und Weinen
- Nach dem Stillen zeigt es Sättigungszeichen, ist zufrieden und ruhig
Tipps & Tricks zum Milchbildung anregen
Die richtige Stillposition
Der Saugreflex des Babys ist dafür verantwortlich, dass bei Dir die Milchproduktion angeregt wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du Deinem Baby das korrekte Saugen ermöglichst. Wenn das nicht gelingt, verändere und korrigiere die Stillhaltung.
Lass Dein Baby so lange trinken, bis es satt ist
Das richtige Anlegen, die Verlängerung des Stillens (mind. 15 Minuten) und das Erhöhen der Stillfrequenz regen die Milchproduktion an.
In den ersten zwei Wochen nach der Geburt sollte Dein Baby innerhalb von 24 Stunden 8-10 mal trinken, also ca. alle 3 Stunden. Generell solltest Du Dein Baby so lange trinken lassen, wie es möchte und auch beide Brüste anbieten.
Gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit
Du kannst selbst etwas für Deine Milchbildung tun. Ernähre Dich gesund und ausgewogen und trinke mindestens 2 Liter täglich. Milchbindende Mittel, wie Malzbier und Bockshornkleesamen und Lebensmittel mit einem hohen Kohlenhydrat- und Vitamin B-Gehalt können die Milchbildung anregen.
Auch Interessant:
Entspannung und Ruhe
Viel Hautkontakt mit Deinem Baby, also intensives Kuscheln produziert Oxytocin. Außerdem ist es sowohl für Dich, als auch für Dein Baby gut, wenn Du entspannt und ruhig bist. Also mach es Dir bequem, mach Deine Lieblingsmusik an und sorg für eine angenehme Atmosphäre. Achte außerdem darauf, dass Du Deine Brustwarzen pflegst, damit sie nicht wund werden.
Abpumpen
Für die Milchproduktion sind regelmäßige und vollständige Entleerungen wichtig. Deshalb kannst du auch nach dem Stillen noch zusätzlich abpumpen und so dafür sorgen, dass beide Brüste gleichermaßen entleert werden. Du kannst zusätzlich noch Deine Brüste massieren.
Stilltee
Tees mit Fenchel, Anis, Kümmel, Bockshornklee und Geißraute werden eine milchbildende Wirkung nachgesagt. Diese speziellen Stilltees findet man in jedem Drogeriemarkt. Negative Effekte des Stilltees sind nicht bekannt, es wird ihnen aber ein Placebo-Effekt nachgesagt. In meinen Augen ist das egal, solange es hilft (ob wirklich oder doch nur der Placebo-Effekt) 😉
Arzneimittel, die die Milchbildung anregen
Sollte all das nicht helfen, kannst Du Dir von Deinem Arzt ein Arzneimittel verschreiben lassen, das die Milchproduktion anregt.
1 Gedanke zu „Milchbildung anregen – Gründe für den Milchmangel und wie Du die Milchproduktion anregen kannst“