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Willkommen im 3. Monat Deiner Schwangerschaft. In der 9. SSW haben sich alle Organe des kleinen Fötus vollständig gebildet. Er bewegt bereits seine Arme und Beine. Unglaublich, oder? Erfahre, was Dich in der ersten größeren Ultraschalluntersuchung erwartet.
Du fragst Dich, welche Beschwerden in der 9. SSW auf Dich zukommen werden? Das verraten wir Dir in diesem Artikel.
Wichtige Fakten zur 9. SSW: Das solltest Du wissen
Wie aufregend, in der 9. SSW siehst Du zum ersten Mal den kleinen Fötus. Die erste von 3 Ultraschalluntersuchungen findet für gewöhnlich zwischen der 9. SSW und der 12. SSW statt – also im ersten Schwangerschaftsdrittel.
Dein Arzt kontrolliert dabei, ob das Kleine richtig in Deiner Gebärmutter liegt, ob sein Herz regelmäßig schlägt und ob es für die errechnete Schwangerschaftswoche groß genug ist.
Achte weiterhin auf eine gesunde Ernährung, genügend Folsäure und vermeide strikt den Genuss von Alkohol und Nikotin. Bereits in der 9. SSW könntest Du dem kleinen Fötus große Schäden anrichten.
Tipp für werdende Väter
Auch wenn Deine Frau schwanger ist – gib ihr genügend Freiraum. In der 9. SSW tut der werdenden Mutter etwas Ablenkung gut. Unterstütze Deine Frau soweit es geht, aber behandle sie nicht wie ein rohes Ei.
Schwangerschaftsbeschwerden in der 9. SSW und was Du dagegen tun kannst
Die meisten Frauen haben in der 9. SSW mit bekannten Schwangerschaftsbeschwerden, wie Übelkeit und Co. zu kämpfen. Wir verraten Dir, was Du dagegen tun kannst.
Größerer Bauch
Äußerlich bleibt bei den meisten Frauen der Körper noch immer unverändert. Auch der Babybauch lässt meist noch etwas auf sich warten.
Aber bei jeder Frau wächst der Bauch unterschiedlich: In der 9. SSW haben manche Frauen noch immer ihren „normalen“ Bauch, während andere ihre Hose nicht mehr richtig zubekommen. Das ist völlig normal. Daher brauchst Du Dir keine Sorgen machen, wann man noch nicht viel sieht.
Übelkeit
Kaum eine Frau leidet nicht unter Übelkeit während ihrer Schwangerschaft. Zwischen 50-80 % klagen über ein flaues Gefühl im Magen.
Schwangerschaftsübelkeit tritt am häufigsten zwischen der 6. SSW und 20. SSW auf. Meist klingen die Beschwerden in der 2. Schwangerschaftshälfte wieder ab. Diese Tipps werden Dir helfen:
- Vermeide stark gewürztes Essen, fettige Speisen oder bestimmte Nahrungsmittel.
- Iss nicht wenige große Mahlzeiten, sondern mehrere kleine über den Tag verteilt.
- Iss nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen geschmacks- und geruchsneutrale Kekse
- Ingwer, Kamille oder Pfefferminze bewirken wahre Wunder
Nasenbluten
Gelegentliches Bluten der Nase ist während einer Schwangerschaft nicht unüblich. Sollte es bei kleinen Blutungen bleiben, die nur sporadisch auftreten, muss Du Dir keine Sorgen machen. Sollten die Blutungen stärker werden, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt.
Verstopfung
Um Verstopfung in der Schwangerschaft zu vermeiden, solltest Du ausreichend Wasser, Kräutertee oder verdünnte Säfte trinken.
Ballaststoffreiche Nahrungsmittel, wie Vollkornprodukte und Obst sind super. Vermeide schwer verdauliche und blähende Kost wie, Hülsenfrüchte, Kohlgemüse und Zwiebeln.
Durchfall
Durchfall in der Schwangerschaft tritt meist als Folge der körperlichen Veränderungen während dieser Zeit auf. Aber was hilft wirklich?
- Vermeide Milch und Kaffee
- Vermeiden Eier, Fleisch, Butter, fettreiche Nahrungsmittel und blähendes Gemüse (Kohlgemüse, Hülsenfrüchte)
- Fencheltee beruhigt den Darm
- Kamillentee hat eine lindernde Wirkung auf Magen und Darm
Empfindliche Nase
Dein Geruchs- und Geschmackssinn sind ab der 9. SSW geschärft. Das heißt, Du könntest sehr empfindlich gegenüber Gerüchen werden.
Das hat sogar einen Nutzen: Die die Natur hat das so eingerichtet, um den kleinen Fötus – so wird der Embryo in der 9. SSW genannt – in Deinem Bauch vor Gefahren zu schützen.
Schwindel
Dein Körper arbeitet in der 9. SSW auf Hochtouren. Das kann sich manchmal mit Kreislaufproblemen bemerkbar machen. Gönne Deinem Körper während dieser Zeit genügend Ruhe. Entspanne Dich bei Yoga oder einem ruhigen Spaziergang.
Empfindliche Zähne
Auch die Zähne und das Zahnfleisch können empfindlicher werden und sich während der Schwangerschaft komisch anfühlen. Gleiches gilt für den Speichel: der Speichel ist aggressiver als vor der Schwangerschaft und greift den Zahnschmelz an. Sorge für ausreichend Zahnhygiene durch 2 bis 3 Mal tägliches Putzen Deiner Zähne.
Veränderung von Haut und Haar
Die Hormone wirbeln den gesamten Körper durcheinander, weshalb auch Haut und Haare der Mutter nicht verschont bleiben.
Empfindliche Haut
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Deine Haut empfindlicher auf Berührungen, Wärme und Kälte aber besonders auf Sonneneinstrahlung reagiert. Schütze sie und beuge Sonnenbränden vor, die Dein Wohlbefinden stören. Generell sollte während einer Schwangerschaft auf ausgiebige Sonnenbäder verzichtet werden.
Färbe Deine Haare nicht mehr
Die Färbstoffe sind in den meisten Fällen chemischer Herkunft, weshalb sich auf das Schneiden und Föhnen der Haare beschränkt werden sollte. So kann vermieden werden, dass das Baby durch die Färbung der Haare in der Entwicklung beeinflusst wird.
Was ist in der 9. SSW auf dem Ultraschall zu erkennen?
Du bist voller Vorfreude und fragst Dich, was auf dem Ultraschall zu sehen ist? In der 9. SSW kann man bereits einiges auf dem Ultraschallbild erkennen. Ansätze von kleinen Fingern und Zehen zeichnen sich deutlich ab.
Ab der 6. SSW kann Dein Frauenarzt zudem feststellen, ob Du Zwillinge oder Mehrlinge erwartest.
Das erste Bild vom Baby und die 2. Vorsorgeuntersuchung
Der erste Blick in den Bauch
Im dritten Schwangerschaftsmonat steht die erste große Ultraschall-Untersuchung an. Hier siehst Du auch das erste Mal ein „richtiges“ Bild Deines Kindes. Die Proportionen sind schon klar zu erkennen, auch wenn das Kind erst so groß wie eine Kirsche ist.
Zweite Vorsorgeuntersuchung
Vergiss nicht Deinen Mutterpass! Denn neben der Ultraschalluntersuchung werden auch Dein Gewicht sowie weitere Vitalwerte überprüft, um die Entwicklung Deiner Schwangerschaft bestmöglich zu protokollieren.
Durch die Dokumentation können im weiteren Verlauf der Schwangerschaft oder nach der Geburt Rückschlüsse gezogen werden, falls es zu Komplikationen kommt.
Nichts zu sehen im Ultraschall
Sollte bei der Ultraschall-Untersuchung eine leere Fruchthöhle sichtbar sein, kann das zwei Gründe haben:
Zum einen kann ein sogenannter „Eckenhocker“ für eine leere Fruchthöhle sorgen, der sich am äußeren Ende der Gebärmutter aufhält und daher auf einem Ultraschall nicht sichtbar ist. Dies ist aber kein Grund zur Sorge – spätestens im weiteren Wachstum rückt der Embryo zentraler in die Fruchtblase und wird sichtbar.
Zum anderen kann eine leere Fruchthöhle auch durch eine gestoppte Entwicklung der Schwangerschaft begründet werden. In diesem Fall verdoppeln sich die Zellen ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr, sodass aus der Morula kein Embryo entstehen kann. In diesem Fall wird auch von einem „Windei“ gesprochen.
Wie hoch ist das Risiko einer Fehlgeburt in der 9. SSW?
Je weiter die Schwangerschaft vorangeschrittenen ist, desto geringer ist das Risiko für eine Fehlgeburt. Die ersten 12 Schwangerschaftswochen sind leider besonders risikoreich.
Damit Du alarmierende Symptome einer Fehlgeburt auf den ersten Blick erkennen kannst, haben wir diese für Dich zusammengefasst:
- Blutungen
- Krampfartige Schmerzen im Unterbauch
- Ziehen im Unterbauch
- Schmerzen im unteren Rücken
- Fieber und eitriger Ausfluss
- Bei fortgeschrittener Schwangerschaft: Austritt von Fruchtwasser
Risikofaktoren
- Rauchen
- Sehr hoher Konsum von Koffein (mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag)
- Alkoholkonsum
- Gebärmutterfehlbildungen
- Autoimmunerkrankung der Mutter
- Unbehandelte chronische Erkrankungen (Niere, Schilddrüse)
- Infektionen der Mutter zu Beginn der Schwangerschaft
- Höheres Alter der Mutter
Eine Fehlgeburt zu erleiden, ist ein tragischer Verlust. Rede darüber mit Deinem Partner, Familie oder Freunde. Auch professionelle Hilfe kann in dieser Situation sehr hilfreich sein.
Das passiert beim Baby
In der 9. SSW ist der Kleine Fötus ca. 2-2,5 cm groß. Das entspricht in etwa der Größe einer Kirsche. Kaum zu glauben, dass jetzt schon Finger zu erkennen sind, oder?
So entwickelt sich Dein Baby in der 9. SSW
Mit der 9. SSW beginnt nun die Fetalperiode. Dein Baby ist also ganz offiziell ein Fötus und kein Embryo mehr. Der Oberkörper ist nun gerader und länger und auch der Schwanzfortsatz ist nicht mehr vorhanden.
Dieser Zeitraum ist wichtig für die Entwicklung von Armen und Beinen. Die Beine sind länger geworden und in der 9. SSW lassen sich auf dem Ultraschallbild inzwischen Zehen erkennen.
Auch die Arme sind deutlich gewachsen und biegen sich bereits an den Ellenbogen. Der kleine Fötus bewegt sich schon kräftig in Deiner Gebärmutter und reagiert sogar auf Reize, die von außerhalb kommen.
Allerdings musst Du noch etwas Geduld haben: Erst ab dem 2. Trimester wirst Du diese Bewegungen auch spüren können.
Das ist jetzt wichtig
So kannst Du Deinen Körper in der 9. SSW unterstützen
Für die Entwicklung des Fötus in der 9. SSW ist eine gesunde Ernährung und Folsäure wichtig. Diese ist in Lebensmitteln, wie Karotten, Bohnen, Fisch und Tomaten enthalten.
Allerdings können diese Lebensmittel den Bedarf an Folsäure kaum decken. In der Schwangerschaft solltest Du täglich etwa 0,4 mg einnehmen.
Folsäure sorgt für die Entwicklung der Nerven des Fötus. Achte auf eine gesunde Lebensweise, in dem Du auf Nikotin, Alkohol und Medikamente verzichtest. Nehmen ausreichend Vitamine zu Dir, um Dein Immunsystem zu stärken.
Die richtige Ernährung
Achte auf einen regelmäßigen Verzehr von diesen Lebensmitteln:
- Gemüse
- Obst
- Vollkornprodukten
- Milch
- Milchprodukten
- Fettarmes Fleisch
- Fisch
Sport
Typische Schwangerschaftsbeschwerden, wie beispielsweise Rückenschmerzen, treten in der 9. SSW noch nicht auf. Jedoch kannst Du sie jetzt schon vorbeugen.
Leichte Sportarten – wie Yoga, Schwimmen oder Radfahren sind völlig unbedenklich.
Achtung: In der ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft ist das Risiko für eine Fehlgeburt relativ hoch. Sprich mit Deinem Arzt darüber, welche Sportarten Du völlig ohne Bedenken ausüben kannst. Nicht alle Sportarten sind ungefährlich.
Hebammen Tipp
In der 9. SSW wirst Du den Begriff „Risikoschwangerschaft“ vielleicht schon mal gehört haben. Davon brauchst Du Dich nicht beunruhigen lassen. Das heißt nicht, dass es zwangsläufig Komplikationen geben wird, sondern lediglich, dass man in ein bestimmtes „Einstufungsraster“ fällt. Das betrifft beispielsweise Frauen im höheren Alter. Sprich mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme darüber, was Du am besten für Deine Schwangerschaft tun kannst.
FAQ
In der 9. SSW ist der Fötus etwa 2-2,5 cm groß.
In der 9. SSW schlägt der kleine Fötus Purzelbäume in Deiner Gebärmutter. Von den Bewegungen spürst Du zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts.
Dein Arzt kann bereits beim Ultraschall in der 9. SSW den Geburtstermin berechnen.
Das Baby ist zwischen 2 und 2,5 cm groß und entspricht damit ungefähr der Größe einer Kirsche.
Es sind bereits Arme, Beine, der Kopf sowie der Oberkörper zu erkennen. Auch Finger und Zehen sind schon zu sehen, auch wenn der Embryo erst so groß wie eine Kirsche ist.
Videos zur 9. SSW
Erfahre hier, welche Tipps Miri und Laila wirklich gegen Übelkeit geholfen haben
Quellen
Lamprecht, M. (2013). Schwangerschaft Wissen kompakt: Was Sie über die Schwangerschaft wissen sollten. Epubli. 2013.
Stiefel, A. (Ed.). (2012). Hebammenkunde: Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. Georg Thieme Verlag.
Ringler, M. (2001). Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. In Patient Frau (S. 141-183). Springer, Wien.
https://www.urbia.de/magazin/schwangerschaft/9-ssw
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/9-ssw/