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Gerade in der heutigen Zeit sind Kinder ständig unglaublich vielen Reizen ausgesetzt. Jeden Tag entdecken sie etwas Neues, egal ob in der Schule oder zu Hause. So lernen Kinder einerseits viel, andererseits kann dies aber auch zu Stress und Ängsten führen. Besonders das große Angebot, das Kindern durch digitale Medien zu Verfügung steht, kann sie schnell überfordern.
Eine tolle Art und Weise, wieder zur Ruhe zu kommen, ist Meditation. Kurze Meditationspausen können Kindern dabei helfen, sich zu entspannen und Stress abzubauen. Beim Meditieren lernen sie, auf ihre Atmung und ihren Körper zu achten. So können sie zur Ruhe kommen und sich besser konzentrieren. Wie Du Meditationen mit Kindern am besten durchführen kannst und welche Auswirkungen das auf sie hat, erfährst Du hier.
Vorteile von Meditation für Kinder
Sowohl für Erwachsene als auch für Kinder hat Meditation äußerst positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden – und das sowohl geistig als auch körperlich.
Entspannung
Beim Meditieren wird der Geist fokussiert, sodass die Gedanken zur Ruhe kommen. Dadurch fühlt man sich entspannt und es fällt meist leichter, mit Stress und Problemen umzugehen. Außerdem kannst so neue Energie geschöpft werden. Kinder, die schon früh lernen, zu meditieren, profitieren auch später von den positiven Einflüssen. Sie sind für gewöhnlich ausgeglichener und es fällt ihnen leichter, mit Stresssituationen und Ängsten umzugehen, sowie auch in späteren Jahren Meditationen in ihren Alltag zu integrieren.
Konzentration
Neben Entspannung hat Meditation noch viele weitere Vorteile: Es stärkt das Langzeitgedächtnis und fördert die Konzentration. Eine kurze Pause kann dabei helfen, die Gedanken neu zu sortieren und dann sich dann wieder auf eine Sache zu fokussieren. Mithilfe von Meditation kannst auch die Achtsamkeit geschult werden, sodass Kinder ihr Umfeld bewusster wahrnehmen und erleben. Deshalb ist gerade für Kinder Meditieren im Schulumfeld besonders empfehlenswert. Durch regelmäßige Meditationen kann die Leistung und der Lerneffekt bei Schülern positiv beeinflusst werden, ohne sie zu überfordern.
Immunsystem
Auch auf das körperliche Wohlbefinden und das Immunsystem hat regelmäßiges Meditieren positive Effekte. Besonders bei immer wiederkehrenden Symptomen wie Kopf- und Magenschmerzen oder Verspannungen kann Meditation helfen.
Mit Kindern meditieren – aber wie?
Viele von uns haben dasselbe Bild vor Augen, wenn wir an Meditation denken: Lange Zeit regungslos im Schneidersitz mit geschlossenen Augen dasitzen. Das kannst Du Dir bei Deinen Kindern wahrscheinlich so gar nicht vorstellen. Gerade jüngeren Kindern kann es äußerst schwerfallen, lange still zu sitzen. Es gibt aber nicht nur diese eine Form der Meditation. Du kannst auf viele unterschiedliche Weisen meditieren und mit Kindern zahlreiche spielerische Übungen machen. Denn damit die Meditation funktioniert und Kinder Freude daran haben, muss es Spaß machen!
Aktive Meditation
Für Kinder eigenen sich am besten aktive Meditationen. Hierbei sitzt man nicht einfach still da, sondern wird geistig oder auch körperlich aktiv. Du kannst beispielsweise mit den Kindern tanzen, Dich schütteln, rhythmisch Gehen oder sanfte Dehnübungen machen – Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Nicht zu lange meditieren
Gerade jüngeren Kindern fällt es schwer, lange ruhig zu dasitzen. Beginne daher mit kurzen Zeitspannen, die Du über längere Zeit immer weiter ausdehnen kannst. Orientiere Dich an Deinem Kind und folge Deinem Gespür.
Mit gutem Beispiel vorangehen
Kinder schauen sich bekanntlich das meiste von ihren Eltern ab. Wenn Du also mit gutem Beispiel vorangehst und auch regelmäßig meditierst, kann es Deinem Kind beim Meditieren helfen. Wenn Dein Kind dadurch schon von sich aus Interesse zeigt, umso besser! Lade Dein Kind dazu ein, mitzumachen.
Anleitung und Regeln
Wichtig ist, dass sich Dein Kind nicht durch Ungewissheit überfordert fühlt. Deshalb solltest Du Dein Kind darauf vorbereiten, was bei der Meditation passiert. Am besten solltest Du mit Deinem Kind auch geführte Meditationen machen, besonders am Anfang. So schaffst Du eine vertraute Umgebung und machst es Deinem Kind einfacher, sich zu entspannen.
Lege vorab auch Regeln fest, an die Dein Kind sich während der Mediation halten muss, und erkläre diese. Zum Beispiel kannst Du vorgeben, dass das Kind den Raum nicht verlassen oder nicht reden darf. Trotzdem solltest Du Deinem Kind möglichst viel Freiraum lassen, damit der Spaß an der Meditation nicht verloren geht. Ansonsten riskierst Du, dass Dein Kind Meditationen als Verpflichtung ansieht, auf das es eigentlich keine Lust hat. Dein Kind sollte beispielsweise selbst entscheiden, ob es lieber auf dem Boden, dem Sofa oder dem Bett sitzen möchte.
Geduld
Nicht alle Kinder sind sofort von der Idee, regelmäßig zu meditieren, begeistert. Manchmal ist es auch tagesabhängig: An einem Tag sind sie hellauf begeistert, am nächsten Tag haben sie einfach keine Lust. Sei geduldig und zwinge Dein Kind auf keinen Fall dazu, zu meditieren, wenn es nicht möchte.
Traumreise: Die beste Meditation für Kinder
Eine Übung, die sich bei Kindern hervorragend zum Meditieren eignet, ist die Traumreise oder auch Fantasiereise. Dabei schließt Dein Kind die Augen, hört einer Geschichte zu und nutzt aktiv seine Vorstellungskraft, um das Geschehen zu verfolgen. Du kannst entweder eine Aufnahme abspielen oder selbst eine Geschichte erzählen. Hier sind auch Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt: Du kannst Dir selbst Geschichten ausdenken oder einfach eine vorlesen. Wichtig ist hierbei, in der Du-Form zu erzählen und alle Sinne miteinzubeziehen. So fällt es Deinem Kind am leichtesten, die Geschichte zu erleben. Zum Einstieg kann entspannende Musik Deinem Kind dabei helfen, zur Ruhe zu kommen und sich auf die Meditation einzulassen.
Versuch doch mal, Deinem Kind statt einer Gute-Nacht-Geschichte eine Traumreise zu erzählen. Vor dem Einschlafen bietet sich diese Übung besonders an, da Dein Kind so die Geschehnisse des Tages verarbeiten oder sich davon lösen kann, um in einen entspannten Schlaf zu fallen.
Hast Du Lust, eine Traumreise auszuprobieren? Hier findest Du eine Geschichte, mit der Du und Dein Kind in diese Art der Meditation einsteigen können. Viel Spaß!
Das Schloss im Wald
Schließe die Augen und stelle Dir vor, Du stehst in einem großen Feld voller schöner Blumen. Die Farben sind so lebendig und strahlend, so als hätten die Blumen gerade erst angefangen, zu blühen. Du läufst durch das Feld und streichst mit Deinem Händen durch das hohe Gras. Du spürst das sanfte Kitzeln an Deinen Händen. Die Sonnenstrahlen umspielen Dein Gesicht. Du spürst die Wärme und Kraft der Sonne auf Deiner Haut und fühlst, wie Energie Deinen Körper durchströmt. Als Du an einen Wald kommst, siehst Du strahlend grüne Bäume und weiches Moos.
Du gehst in den Wald und hörst das Rascheln der Blätter, durch die ein leichter Wind weht. Die Luft ist frisch und riecht nach Erde und Holz. Zwischen den Bäumen entdeckst Du ein Licht. Neugierig gehst Du darauf zu. Als Du das Licht erreichst, siehst Du ein riesiges Schloss ist, mit Türmen so hoch wie der Himmel. Vor dem Schloss steht ein großer Brunnen mit klarem, blauem Wasser. Die näherst Dich dem Brunnen und entdeckst darauf ein goldenes Horn. Du nimmst es in die Hand und spürst seine glatte Oberfläche. Du nimmst tief Luft und bläst hinein. Kurz darauf öffnet sich das Tor des Schlosses und eine Fee erscheint. Sie begrüßt Dich mit einem freundlichen Lächeln und bittet Dich herein.
Im Schloss gibt es unzählige Räume voller wunderbarer Dinge: Möbel aus Gold, Kronleuchter aus Kristall und Teppiche so weich wie Wolken. In einem der Zimmer steht ein großes Bett mit weichen Kissen und Daunendecken. Die Fee lädt Dich ein, es Dir in dem Bett gemütlich zu machen. Du legst Dich hin und deckst Dich zu. Es ist das bequemste Bett, in dem Du je gelegen hast. Du spürst, wie wohlige Wärme Dich durchströmt und wie Du Dich komplett entspannst. Du schließt die Augen und sinkst in einen tiefen, erholsamen Schlaf.